Für eine Suche nach cyber/feministischer Handlungsfähigkeit ist es
zunächst notwendig, sich zum umstrittenen Begriff der "Frau" in Bezug zu
setzen. Unser Ausgangspunkt ist die Frage nach den Frauen, danach,
was Cyberfeminismus mit ihnen zu tun hat oder haben könnte. Frauen sind
noch immer Bezugspunkte feministischer Politik, auch wenn der Begriff
stark verunsichert wurde. Besonders durch postkoloniale und queere
Feministinnen wurden identitätspolitische Ansätze des weißen, westlichen,
bürger-lichen Feminismus, die sich auf das Subjekt "Frau" beziehen, in
Frage gestellt. Die Thematisierung von Ausschlüssen durch die Produktion
starrer Identitäten hat den Begriff von "Frau" vervielfältigt, den Blick
für die Differenzen unter Frauen geschärft. Wie jedoch ist - bei Beachtung
der Differenzen zwischen Frauen - ein positiver Bezug auf den Begriff der
"Frau" überhaupt noch möglich? Wiederholen feministische Ansätze die
Produktion eines Begriffes, Bildes von "Frau" in ihren Diskursen? Wie
können sie mit diesem Problem umgehen?